Teamarbeit gibt es nicht, jedenfalls nicht in den Filialen, in denen ich war. Jeder kocht sein eigenes Süppchen und das heisst, dass die meisten zusehen, die Zeit so unbeschadet wie nur irgendmöglich rumzubringen. Da aber die Arbeit nicht wenig ist und die Filiale ja laufen muss, finden sich in jeder Filiale 2-3 Dumme, die den Laden schmeissen. Die sind dann ständig fertig und missmutig, was von den anderen natürlich überhaupt nicht verstanden wird, da die ja nie richtig arbeiten müssen. Kommt noch dazu, dass der Spruch "wer wenig kann, muss wenig machen" hier gelebt wird.
Alles Punkte, die nicht unbedingt zu einem guten Arbeitsklima beitragen. Aber natürlich nicht nach aussen hin... da stimmt ja alles. Ganz abgesehen davon ist das kein spezielles dm-Problem. Eine Gleichbehandlung gibt es nicht, denn wer sich gut einschmeichelt, fährt auch gut, ganz egal, welche Leistung er bringt oder besser nicht bringt. Somit hält sich auch der Spassfaktor in Grenzen und von einem Zusammenhalt kann schon mal garkeine Rede sein.
Umgangston: | Teamarbeit: | Altersschnitt: | ca. 35 | ||||
Gleichbehandlung: | Zusammenhalt: | Kleidungsstil: | N/A | ||||
Arbeitsklima: | Spaßfaktor: | Kommunikation: | locker |
Natürlich gibt es auch andere Filialleiter, deren Haltbarkeitsdatum aber begrenzt ist. Über die GV´s zu schreiben, würde den Rahmen sprengen, allerdings sind auch die nur ausführende Organe. Ihr Auftrag lautet, die Zahlen müssen stimmen und die Firmenpolitik muss umgesetzt werden, egal wie. Den Druck, den sicherlich auch sie bekommen, geben sie an die FL´s weiter und das Fussvolk bekommt ihn dann, ganz ungefiltert, zu spüren. Aber gut, auch das ist überall so.
Fairness und Anerkennung müssten mehr Bedeutung bei dm gewinnen. Überwiegend ist es so, dass immer alles noch besser und noch schneller sein könnte. Verständnis wenn vorhanden, dann nur aufgesetzt und um etwas anderen zu erreichen. Führungsstil sollte nicht aus Arbeitsdruck bestehen. Entlassungen sind relativ selten.
Kompetenz: | Fairness: | Führungsstil: | autoritär | ||||
Familienorient.: | Anerkennung: | Entlassungen: | selten | ||||
Verständnis: | Klare Anweisung: | MA-Gespräche: | unbrauchbar |
Gut, warum sich, als GV, auf Schwierigkeiten einlassen oder sich Mühe machen, wenn die Filiale auch so funktioniert. Solange es einige Mitarbeiter gibt, auf deren Rücken man das abladen kann?! Es gibt doch immer wieder Nachschub. Das Arbeitsumfeld wäre auch in Ordnung, wenn man nicht unter permanenten Zeitdruck stehen würde und zu seinen eigentlichen Aufgaben kommen würde. Von Kundenberatung kann keine Rede mehr sein, dazu reicht die Zeit nicht. Es sei denn, man hat das Glück in einer Filiale zu arbeiten, die soviel Umsatz abwirft, dass das nötige Personalaufgebot eingesetzt werden kann. Bei uns ist das nicht so. Wir sind fast immer nur zu zweit oder dritt, auch während des Weihnachtsgeschäfts. Und das bei den enormen Lieferungen, die jeden Tag kommen, von den ständigen Umbauten ganz zu schweigen.
Natürlich haben wir mehr Leute, aber lass die Arbeitsstundenzahl mal steigen, bei niedrigerem Umsatz?! Wir haben Kundschaft, die nur einen vergleichsweisen niedrigen Durchschnittskauf haben, darauf wird aber keine Rücksicht genommen. Arbeit haben wir aber fast genauso viel, denn unsere Kundenzahl ist wesentlich höher. Ungerecht nenne ich das und kurzsichtig. Denn darüber machen sich die Geschäftsführer wohl keine allzu grossen Gedanken, wenn sie über ihren Zahlen und Bilanzen brüten. Noch einen Picturemaker mehr, noch einen Kodak-Drucker, die Kunden machen das ja alles selbst, ist also keine Arbeit für die Mitarbeiter. Falsch. Unsere Kunden sind nicht mal bereit, sich mit diesen Geräten auseinander zu setzen oder eigenständig noch irgendwas zu lesen oder selbst zu suchen. Wir haben aber keine Zeit für so was.
Eigenverantwortung? Ja natürlich, ganz viel. Wir haben so viel Eigenverantwortung, dass wir unsere Geräte selbst warten und reparieren dürfen. Manchmal frag ich mich, was ich eigentlich bin: Mechaniker, Techniker, Abpacker, Kassierer, Ladenbauer? Nein, mein Beruf ist Verkäufer. Und für das bekomme ich die wenigste Zeit. Anspruchsvoll, darüber kann man sich nicht beklagen, und vielseitig! Lehrreich auch. Und das meine ich jetzt nicht ironisch. Die Arbeitsmenge ist in unserer Filiale fast nicht mehr zu bewältigen. Arbeitstress liegt überwiegend an unseren Kunden, die durch unsere Firmenpolitik verzogen wurden. Überstunden selbstverständlich, FL und Stellvertreter sind ständig auf irgendwelchen Treffen. Ein Lehrling ist immer in der Schule. Einer ist immer krank. Urlaube müssen auch genommen werden. Schulungen werden auch andauernd besucht, egal ob sie was bringen oder nicht. Alles Stunden, die in der Filiale fehlen, die aber trotzdem geleistet werden müssen.
Arbeitsbedingung: | Arbeitsumfeld: | Arbeitsmenge: | zu viel | ||||
Arbeitsmittel: | Eigenverantw.: | Arbeitsstreß: | hoch | ||||
Anspruchsvoll: | Lehrreich: | Überstunden: | häufig |
Arbeitszeit: | 36-40 Std. | Arbeitsbeginn: | unterschiedlich | Arbeitsende: | unterschiedlich | ||
Gleitzeit: | nein | Urlaubstage: | 27-30 Tage | Heimarbeit: | nein | ||
Direktvers.: | N/A | Fahrtkosten: | nein | Weihnachtsgeld: | individuell |