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12. Dez. 2017

Restrukturierung der GE Energiesparte kostet 12.000 Arbeitsplätze

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Das Management des US-amerikanischen Mischkonzerns General Electric plant im Rahmen der Restrukturierung seiner Energiesparte GE Power den Abbau von weltweit bis zu 12.000 Arbeitsplätzen. Mit diesen Personaleinsparungen und weiteren Kostenreduktionen von zusammen genommen 1 Milliarde US-Dollar sowie durch eine Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten, Integration von Geschäftsbereichen und Vereinfachung der Organisation soll mittelfristig die Wettbewerbsfähigkeit von GE Power in dem als sehr schwierig beschriebenen Marktumfeld wieder gesteigert werden. Diese einschneidenden Maßnahmen werden insbesondere deshalb als erforderlich angesehen, da die Nachfrage nach neuen Kohle- und Gaskraftwerke stark rückläufig sei, während die Energieeffizienz ebenso wie der Preis-Wettbewerb aus Asien weiter steigen. Diese Markteinschätzung deckt sich zumindest mit derer des Siemens Konzerns, der ebenfalls Standortschließungen seiner Power and Gas Geschäftssparte plant.

In Deutschland sind von den Restrukturierungsvorschlägen vorrangig die Niederlassungen Mannheim, Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach und Kassel betroffen. Die Vorschläge beinhalten die Schließung der Fertigung von GE Power Conversion in Berlin und von GE Grid Solutions in Mönchengladbach. Insgesamt sind damit etwa 1.600 Arbeitsplätze in Deutschland von der Neuausrichtung betroffen. Wie der Personalabbau nun im Einzelnen verlaufen wird, berät das Management in den nächsten Wochen mit den Arbeitnehmervertretern. "Die vorgeschlagenen Veränderungen werden sich bedauerlicherweise auch auf Arbeitsplätze auswirken. Wir sind bestrebt, dies so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Das ist auch mir persönlich wichtig", sagt Alf Henryk Wulf, CEO der GE Power AG in Deutschland. "Wir machen solche Vorschläge nicht leichtfertig. Deshalb bekennen wir uns zu Transparenz und Fairness beim vorgeschlagenen Prozess der Restrukturierung. Wir werden unsere Vorschläge mit den Arbeitnehmervertretern selbstverständlich beraten, bevor Entscheidungen getroffen werden.

Die IG Metall kritisiert hingegen den geplanten Stellenabbau und fordert von GE stattdessen eine nachhaltige Investitionsstrategie, um die Beschäftigung in Deutschland zu sichern. "Der von GE geplante Stellenabbau ist in keinster Weise nachvollziehbar. GE macht in allen Geschäftsfeldern Milliardengewinne", sagt Marco Sprengler, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von GE Deutschland und Geschäftsführer der IG Metall Freiburg. "Der vom Personalabbau am stärksten betroffene Geschäftsbereich Power trägt weltweit mit 2,11 Milliarden Euro und einer operativen Marge in Höhe von 9,5 Prozent in den ersten drei Quartalen 2017 deutlich zum Konzernergebnis bei. GE setzt mit dem angekündigten Stellenabbau seine industrielle Existenz in Deutschland aufs Spiel."

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