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Mobbing am Arbeitsplatz

Was ist Mobbing?

Die meisten Menschen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf der Arbeit. Meist kennen wir unsere Kollegen besser als weitläufige Familienmitglieder, wir sehen sie an unserem Arbeitsplatz öfter, als unseren Partner zuhause. Daher ist ein intaktes Klima am Arbeitsplatz von größter Wichtigkeit. Oft ist dies aber nicht uneingeschränkt möglich. Neid und Eifersucht, Geltungsdrang und der Wunsch nach Macht und Anerkennung können das Leben am Arbeitsplatz belasten. Seit einigen Jahren hat ein Wort hierfür Einzug im deutschen Sprachgebrauch gehalten - Mobbing. Unter Mobbing versteht man bei weitem nicht einfache Differenzen oder Reibereien am Arbeitsplatz, die in jedem zwischenmenschlichen Miteinander vorkommen, so auch auf der Arbeit. Mobbing bedeutet, gezielt durch manipulatives, bewusstes Handeln einem Kollegen Schaden zuzufügen.

Meist geht Mobbing von Mitarbeitern, die einem selbst gleichgestellt sind, aus. Sie können nicht ertragen, dass sie nicht Dreh- und Angelpunkt des Geschehens sind oder das ein anderer Mitarbeiter besser stehen könnte. Mobbing kann auch von einem Vorgesetzten am Arbeitsplatz ausgehen (sog. Bossing), der aufgrund eines minderen Selbstbewusstseins und dem krankhaften Wunsch nach Anerkennung unbedingt "nach unten treten" muss, um sich selbst seine Macht zu beweisen. Mobbing trifft dabei allerdings immer einen bestimmten Mitarbeiter oder Kollegen. Mobbing kann aber auch von einer Mitarbeitergruppe ausgehen. Mobbing bedeutet nicht, nur schlecht über den Kollegen am Arbeitsplatz zu reden.

Häufige Symptome

Oft sind die manipulativen Spiele, die gezielten Beleidigungen und unkollegiales Verhalten über einen langen Zeitraum so sehr anstrengend und belastend, dass der gemobbte Kollege weit mehr als ein Unwohlsein oder eine Unlust entwickelt. Typisch sind hier psychosomatische Erscheinungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre, Schlafstörungen und nervöse Krankheiten. Generell ist das Immunsystem durch die psychische Belastung geschwächt, Erkrankungen häufen sich, der Kollege fällt zunehmend am Arbeitsplatz aus, ähnlich wie beim Burnout-Syndrom. Die individuelle Belastungsgrenze und die Bereitschaft, Mobbing auf der Arbeit auszuhalten, sind in der Regel sehr hoch. Schließlich möchte kaum einer seine Arbeit verlieren, man ist auf die Geldeinnahmequelle dringen angewiesen. Der eigene Lebensunterhalt, Familie und Kinder hängen am Einkommen. Selbstverständlich will der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz durchhalten und sich selbst und den Kollegen beweisen, robust genug zu sein, seine Arbeit trotz aller Umstände gut auszuführen.

Am Arbeitsplatz gemobbt
Am Arbeitsplatz gemobbt
Die immer größere werdende Belastung durch die mobbenden Kollegen kann hier zu einer großen psychosozialen Gefahr werden und schwere gesundheitliche Schäden anrichten. Gegen Mobbing durch Kollegen ist niemand wirklich geschützt. Oft schweigen Kollegen auch, um selbst nicht ins Visier des Mobbenden zu gelangen. Man kann aber versuchen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Arbeit resistenter abzuleisten. Oder man kann letzten Endes kündigen. Nicht selten ist dies die letzte Möglichkeit, um endlich wieder Arbeit zu finden, bei der man sich wertgeschätzt fühlt. Arbeit soll letztlich nicht nur dem Broterwerb dienen, sondern auch Spaß machen und ausreichend Anerkennung bieten.

Wie wird mit Mobbing umgegangen?

Interessant sind in diesem Zusammenhang Umfragen, wie betroffene Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Mobbing umgehen. Eine Umfrage auf Jobvoting unter 693 Teilnehmern förderte zutage, dass fast ein Drittel der Arbeitnehmer auf Mobbing an ihrem Arbeitsplatz mit einem Rückzug vor den Problemen reagieren. Demnach würden sich 13% der Befragten krank schreiben lassen, wenn sie Opfer von Mobbing in ihrem Betrieb wären. Weitere 6% würden um eine Versetzung in eine andere Abteilung bitten und so das Feld ihren Peinigern überlassen. Hinzu kommen noch einmal 13% der Umfrageteilnehmer, die sogar komplett kapitulieren und ihren Job kündigen würden. Zusammen genommen sind dies 32% der Arbeitnehmerschaft. Dass Mobbing nicht einfach spurlos an einem Menschen vorbeigehen kann, zeigen die gerade einmal 8% der Befragten, die für sich entschieden haben, das Mobbing und die Mobber einfach zu ignorieren.

Umfrage Mobbing
Wesentlich pro-aktiver gehen insgesamt 60% der Arbeitnehmer mit dem Thema um. Sie entscheiden sich dafür gegen das Mobbing aktiv vorzugehen. Sie entscheiden sich dafür gegen das Mobbing aktiv vorzugehen. Etwa 15% der Umfrageteilnehmer wollen ihre "Peiniger" zur Rede stellen, um sie so davon abzuhalten, auch künftig das Arbeitsklima auf diese Weise zu belasten. Die meisten Antworten Antworten fielen mit 25% auf die Möglichkeit den Mobbern richtig Kontra zu geben. Damit würde also nicht ein vernünftiges Gespräch gesucht werden, um einen gemeinsamen Konsens zu finden, sondern der Betroffene verschafft sich Luft, könnte dadurch teilweise aber auch den Konflikt weiter anheizen. Zuletzt gibt es noch diejenigen Arbeitnehmer, die sich Unterstützung von einer anderen Stelle suchen. Entweder mit 12% vom Vorgesetzten oder mit 8% vom Betriebsrat, sofern denn überhaupt eine solche Arbeitnehmervertretung in dem Unternehmen existiert.

Mehr Informationen:
Mobbing Forum
Tipps gegen Mobbing
Wie kann man sich gegen Mobbing wehren?
Was tun bei Mobbing ?
Mobbing wie dem Chef erklären ?

Autor: Gastbeitrag

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