Warum überhaupt Bewertungen?

In Zeiten der Erosion von Arbeitnehmerrechten, in denen Angestellte schon nach durchschnittlich drei Jahren ihren Arbeitgeber wechseln und in denen soziologische Gesichtspunkte immer entscheidender die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflussen, bedarf es verstärkt sozioethischer Unternehmensbewertungen. Auf diese Weise wird es den Arbeitnehmern ermöglicht, bereits im Vorfeld ihrer Jobsuche zu entscheiden, ob ein Unternehmen langfristig überhaupt als potenzieller Arbeitgeber in Frage kommt.

 

Anspruch der Bewertungen
JOBvoting versucht solche sozioethischen Unternehmensbewertungen anhand verschiedener Kriterien und Informationsquellen aus Arbeitnehmersicht redaktionell zu erstellen, die zusammen genommen ein möglichst objektives Bild von dem Unternehmen skizzieren sollen. Wir weisen vorab jedoch darauf hin, dass es bei dieser Art von Bewertungen natürlich keinen absoluten Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit gibt, denn letztendlich nimmt jedes Individuum seine Umwelt anders wahr. Darüber hinaus können Bewertungen großer Unternehmen selbstverständlich nur ein wage Auskunft darüber geben, welches Arbeitsklima in den einzelnen Abteilungen herrscht.

 

Informationsquellen

Dennoch ist unser Redaktionsteam stets darum bemüht, den Lesern anhand von sorgfältig recherchierten Informationen einen ausführlichen Einblick in das jeweilige Unternehmen und den entsprechenden Arbeitsplatz zu geben. Als Informationsquellen dienen zum einen die Angaben des Unternehmens und etwaige Zeitungsartikel u.a. zur Personalpolitik. Zudem werden die im Internet veröffentlichten Jobbewertungen zusammen getragen, um aus einer Vielzahl von subjektiven Meinungen eine möglichst objektive Redaktionsbewertung des Arbeitgebers zu erstellen. Gegebenenfalls basieren die Unternehmensbewertungen auch noch auf Interviews mit Angestellten und Personalern des Unternehmens sowie auf "vor Ort" gesammelten Eindrücken.

 

Kriterien / Teilbewertungen
Die somit zusammen getragenen Informationen werden nach bestimmten Gesichtspunkten redaktionell aufbereitet. Eine Gesamtwertung des Unternehmens setzt sich aus mehreren Teilbewertungen zusammen, die von der Redaktion für das herrschende Arbeitsklima, das Anspruchsniveau der gestellten Aufgaben, die Höhe und Art der Entlohnung sowie die möglichen Aufstiegschancen vergeben werden.

Arbeitsklima:
Untersuchung der Stimmung am Arbeitsplatz. Vielerlei Faktoren haben direkten Einfluss auf das Arbeitsklima. Es wird u.a. bestimmt durch das Verhalten von Kollegen und Vorgesetzten, die Top-Down-Informationsstruktur, die Arbeitsstrukturen, den Arbeitsplatz als solcher und durch die folgenden zu untersuchenden Faktoren. Beschrieben wird dabei nicht nur die Stimmung unter den Kollegen, sondern auch die Unternehmenskultur, die erheblichen Einfluss auf das Arbeitsklima hat. Da sie aber je nach individuellen Vorstellungen unterschiedlich bewertet wird, fließt die Unternehmenskultur nicht direkt in unsere Bewertung mit ein. Gleiches gilt auch für den Altersdurchschnitt im Unternehmen.

Aufgaben:
Bewertet werden die an den Angestellten oder Praktikanten gestellten Aufgaben. Dabei wird ermittelt, ob es sich um anspruchsvolle und interessante Tätigkeiten handelt, an denen man mit Freude dabei ist und durch die man viel dazu lernt. Relevant für die Bewertung ist ebenfalls, ob die Aufgaben in Projektteams bearbeitet werden.

Entlohnung:
Das Urteil über die Entlohnung hängt nicht nur von der Höhe des Lohnes ab, sondern auch von anderen Benefits, die der Arbeitnehmer erhält. Dazu gehören z.B. soziale Absicherungen und Mitarbeiterbeteiligungen am Unternehmensgewinn.

Aufstiegschancen:
Die Aufstiegschancen beschreiben die Möglichkeiten des Arbeitnehmers innerhalb eines gewissen Zeitraums in der Unternehmenshierarchie aufzusteigen. Damit verbunden ist auch die Chance mit dem Unternehmen zu wachsen und von dem Unternehmenswachstum zu profitieren. Dabei steht natürlich die Frage im Raum, inwieweit überhaupt ein deutliches Unternehmenswachstum zu erwarten ist.

Aus den einzelnen Teilbewertungen ergibt sich schließlich die Gesamtwertung des Unternehmens. Es wird noch einmal dargestellt, ob es sich generell um einen attraktiven Arbeitgeber handelt und für welchen Arbeitnehmertyp sich eine Bewerbung lohnt.