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Gehaltsvorstellung

Gehaltsvorstellung: Der schwierige Drahtseilakt

In Jobangeboten bzw. Stellenausschreibungen findet man häufig den Hinweis, dass Bewerber Angaben zur Gehaltsvorstellung machten sollen. Leichter gesagt als getan, denn vielen Bewerbern bereitet das Thema Gehalt großes Kopfzerbrechen und prompt befindet man sich in einer Zwickmühle. Denn wird zu hoch pokert und ein zu hohes Gehalt gefordert, ist die Gefahr, dass die eigene Bewerbung schnell aussortiert wird, natürlich groß. Und unter Wert will sich keiner verkaufen. Was also tun? Um überhaupt einschätzen zu können, wie viel Gehalt man fordern kann, sollte man sich über die Gehaltsspanne der jeweiligen Branche des Berufsfelds einen Überblick verschaffen. Informationen hierfür gibt es beispielsweise bei den Branchen- und Wirtschaftsverbänden (z.B. BDI, BITKOM oder BVMW), der Industrie- und Handelskammer oder aber auch bei den Gewerkschaften. Als weitere Recherchequelle zum Gehalt stehen darüber hinaus noch Gehaltsstudien oder Online-Datenbanken auf Jobvoting zur Verfügung - wie z.B. der Gehaltscheck und der Gehaltsvergleich.

Die Gefahr einer zu geringen Gehaltsvorstellung

Wer durch eine niedrige Gehaltsangabe hofft, seine Chancen auf den Job zu verbessern, sollte zwei Punkte nicht vergessen. Zum einen stellt das Einstiegsgehalt für spätere Gehaltsverhandlungen oder etwaige Lohnerhöhungen die Grundlage dar, zum anderen wird einen immer die Ungewissheit plagen, ob man nicht mit etwas mehr Mut und höheren Gehaltsforderung nicht vielleicht doch eingestellt worden wäre. Zudem erkennen die Unternehmen an den Gehaltsvorstellungen der Bewerber, wie der sich und seine Qualifikationen einschätzt. Außerdem immer daran denken, dass das angegeben Gehalt alle Leistungen beinhaltet, die zusätzlich zum fixen Jahresehalt gezahlt werden. Dazu zählen Leistungsboni, Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen, die in der Regel einen großen, zugleich aber auch sehr flexiblen Anteil vom Gehalt ausmachen. Hinzu kommen noch andere Einmalzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Zum Gehaltspaket können ferner noch weitere Bestandteile wie ein Firmenhandy, Firmennotebook oder Firmenwagen gehören, gleiches trifft auch auf die betriebliche Altersvorsorge zu.

Verhandlungsbereitschaft signalisieren

Wer im Rahmen der schriftlichen Bewerbung oder des Vorstellungsgesprächs seine Gehaltsvorstellung überzeugend begründen kann, wird diese umso wahrscheinlicher durchsetzen. Das trifft natürlich auch auf alle anderen Gehaltsverhandlungen zu. Wichtig ist, dass bei der eigenen Gehaltsvorstellung auch immer eine Verhandlungsbereitschaft signalisiert wird. Bewerber, die von ihren Qualifikationen überzeugt sind, können mit einer schrittweisen Anhebung des Gehalts nach der Probezeit gut leben. Das gilt auch für sehr gute Mitarbeiter, die sich in der Regel auf deutlich höhere flexible Gehaltsbestandteile einlassen. Abschließend noch ein wichtiger Hinweis: In Regionen, in denen Mitarbeiter besonders stark gesucht werden, steigen die lokalen Gehälter. Zu beobachten ist das anhand der Standortentwicklung und vor allem in Großstädten aus dem süddeutschen Raum. Darüber hinaus werden regelmäßig höhere Gehälter gezahlt, wo die Lebenshaltungskosten besonders hoch sind.

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