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Interessensdurchsetzung

Durchsetzung - Prüfen Sie das Anliegen

Jede erfahrene Führungskraft wird Ihnen bestätigen, dass Jasager sowohl im Berufsalltag als auch im Leben nicht weiter kommen. Um seine Ziele zu erreichen, muss man Kraft zur Durchsetzung beweisen, indem man auch mal zielorientiert Nein sagt und sich freundlich aber bestimmt durchsetzen kann. Wenn Sie also das nächste Mal wieder vor der Situation stehen, dass einer Ihrer Arbeitskollegen an Sie herantritt, um Ihnen Arbeit aufzubürden, prüfen Sie sein Anliegen zuerst in vier Schritten, bevor Sie mit Durchsetzung zu ihm Ja oder Nein sagen.

  1. Warum kommt der Bittsteller ausgerechnet zu mir? Bin ich wirklich der Einzige, der helfen kann oder einfach nur das zurzeit 'wehrloseste Opfer' mit der geringsten Durchsetzung?
  2. Was kann der Bittsteller im Gegenzug für mich leisten? Bieten Sie ihm mit etwas Durchsetzung ein Tauschgeschäft an, das sich für beide Seiten auszahlt.
  3. Wenn der Bittsteller zu wenig zu bieten hat, was können Sie trotzdem aus der Aufgabe für sich selbst herausholen? Können Sie dem Vorstand kommunizieren, dass Sie für die erfolgreiche Erledigung der Aufgabe verantwortlich sind?
  4. Welchen Preis zahlen Sie für die geopferte Zeit? Bleiben dabei andere Aufgaben auf der Strecke?

Durchsetzung

Gefallen Ihnen die Antworten auf diese Fragen nicht, kommen Sie auf den Bittsteller zurück und teilen ihm klar aber freundlich mit, dass Sie das Anliegen zurückweisen müssen. Das bedeutet Durchsetzung! Freundlich bleiben Sie, wenn dem Bittsteller signalisiert wird, dass Sie das Anliegen reiflich geprüft haben und indem Sie ihm mit etwas Einfühlungsvermögen eine nachvollziehbare Erklärung liefern. Fangen Sie dabei jedoch keinesfalls an zu quengeln, sondern beharren Sie mit Durchsetzung auch nach mehrmaligen Nachfragen auf Ihrem Standpunkt.

Übung zur Durchsetzung macht den Meister

Durchsetzung
Durchsetzung
Sollte Ihnen die Durchsetzung noch immer schwer fallen, fangen Sie wie immer klein an und steigern sich mit der Zeit. Beginnen Sie nicht gleich Ihr neues Selbstbewußtsein bei einem Ihrer Vorgesetzten mit ein paar Durchsetzungsübungen auf die Probe zu stellen, sondern sagen Sie mal einem Ihrer Arbeitskollegen oder Freunden Nein. Beobachten Sie dabei die Reaktion auf Ihre Verneinung: Obwohl dem Bittsteller die Antwort nicht schmecken wird, ernsten Sie auf Ihre Durchsetzung dennoch Respekt, der sich mittel- bis langfristig auszahlen wird. Haben Sie Ihre Bewährungsprobe bestanden, können Sie es auch irgendwann bei Ihrem Chef ausprobieren und sich durchsetzen, obgleich es hier einer etwas anderen Herangehensweise bedarf.

Von Arbeit erschlagen

Kommt ein Vorgesetzter fünf Minuten vor Feierabend mit einem Berg von Arbeit an, können Sie weder kategorisch Ja noch Nein sagen. Hier ist höchstes diplomatisches Geschick aber eben auch Durchsetzung von Nöten, indem Sie eingeschränkt Ja sagen und ihn auf Prioritäten festlegen. Fragen Sie Ihren Chef, welche Aufgaben unbedingt noch heute und welche im Notfall auch die kommenden Tage erledigt werden können. Trauen Sie sich ruhig auch ihm eine Gegenleistung vorzuschlagen, dass Sie im Gegenzug zum Beispiel am nächsten Tag früher gehen können.

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