Bayer Jobs und Karriere

In diesem Bericht über die Bayer AG erfahren Sie u.a. mehr über das Unternehmen als Arbeitgeber. Wie wird der Arbeitgeber von Mitarbeitern bewertet, welche Jobs und Stellenangebote schreibt er aus, wie sollte man sich am Besten bewerben und wie verläuft das Vorstellungsgespräch? Im Einzelnen wird insbesondere über die folgenden Punkte berichtet: Jobs, Karriere, Stellenangebote, Ausbildung.

Bayer AG

Redaktionsbericht | Unternehmensbewertung

Logo
Hauptsitz
Branche
Mitarbeiter
Stand
Icon Arbeitsatmosphäre Icon Aufgaben Icon Gehalt Icon Karriere
Arbeitsklima
Aufgaben
Entlohnung
Karriere
Bayer AG Kollegenbewertung
Bayer AG Aufgabenbewertung Bayer AG Gehaltsbewertung Bayer AG Karrierebewertung

Unternehmensportrait


Foto: Zentrale in Leverkusen
Bayer ist ein weltweit tätiges Chemie-Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Der Konzern mit Hauptsitz in Leverkusen wird von einer Management-Holding geführt, unter deren strategischer Leitung drei Teilkonzerne und drei Servicegesellschaften auf fünf Kontinenten arbeiten. Der Bayer-Konzern beschäftigte im Jahr 2007 weltweit 106.200 Mitarbeiter, davon in Deutschland 39.100 Mitarbeiter, was einem Anteil von 36,8 Prozent am Gesamtkonzern entspricht.

Arbeitsklima / Unternehmenskultur

Bayer kann seit seiner Gründung im Jahre 1863 auf eine über Jahrzehnte gewachsene Unternehmenskultur zurückblicken. In dieser Zeit konnten sowohl top-down als auch bottom-up Führungskultur, Responsible Care, flache Hierarchien und Wertmanagement wachsen. In diesem Umfeld setzt das Leverkusener Unternehmen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, worunter nicht nur das tägliche Miteinander von Vorgesetzten und Mitarbeitern, sondern auch die Zusammenarbeit und der Dialog mit den Belegschaftsvertretungen verstanden wird. Das bedingt auch nach eigenen Aussagen eine offene "Streitkultur" und eine transparente Informationspolitik für die Mitarbeiter.

Der Arbeitsatmosphäre scheint dies nicht zu schaden, obwohl die im Internet recherchierten Erfahrungsberichte davon zeugen, dass die Mitarbeiter ihr mit 70% nur eine leicht überdurchschnittliche Benotung geben. Positiv auf das Arbeitsklima wirkt sich vor allem die kollegiale Zusammenarbeit mit den anderen Kollegen aus. Unter 24 ermittelten Bewertungen aus 7 verschiedenen Quellen erhalten die Kollegen eine Benotung von erfreulichen 88% der möglichen Höchstpunktzahl. Daneben sind aber ebenso eine Vielzahl von Betriebsvereinbarungen von Nöten, denen Bayer als moderner Arbeitgeber gerecht werden muss. Wie die meisten anderen deutschen Großkonzerne auch, versucht Bayer die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter mit ihrer persönlichen Lebensplanung in Einklang zu bringen. Dazu sollen spezielle Arbeitszeitsysteme ein Höchstmaß an Flexibilität und Gestaltungsfreiheit bei der Organisation der Tätigkeiten innerhalb und außerhalb des Unternehmens bieten.

Bereits über 40 % der Tarifmitarbeiter arbeiten heute in unterschiedlichen Gleitzeitsystemen, in denen sie weitgehend selbständig über Beginn und Ende ihrer täglichen Arbeitszeit entscheiden können. Dabei wird die gewohnte klassische Arbeitsteilung in diesen Arbeitsbereichen durch prozessorientierte integrierte Teams mit einer deutlich erweiterten Selbstverantwortung ersetzt. Die Teilzeitangebote und die Möglichkeit, bei Bedarf auch von Zuhause aus zu arbeiten, sollen für größere zeitliche Flexibilität sorgen. Inzwischen sind bereits rund 14 Prozent der Beschäftigten in unterschiedlichen Teilzeitmodellen tätig - Tendenz steigend.

Einen weiteren Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf will man durch die Betreuungsangebote für Kinder bieten. Am Standort Leverkusen verfügt Bayer über Belegungsrechte in vier Kindertagesstätten, an anderen Standorten kooperiert man eng mit dem privaten "Familienservice". Bayer gewährt seinen Beschäftigten zusätzlich die Möglichkeit, bis zum 7. Geburtstag eines Kindes - und somit weit über den gesetzlich vorgegebenen Zeitraum von 3 Jahren hinaus - Elternzeit in Anspruch zu nehmen. Die meisten anderen Firmen können mit diesem familienfreundlichen Service nur schwer mithalten.


Foto: Bayer AG | Configuration Center
Darüber hinaus dürfte Studenten freuen zu hören, dass Bayer sich der von der Zeitschrift Junge Karriere ausgerufenen Initiative Fair Company angeschlossen hat. Die Mitglieder der Initiative - wie z.B. A.T. Kearney oder die Commerzbank AG - verpflichten sich keine Vollzeitstellen durch Praktikanten zu besetzen, sie vertrösten keinen Hochschulabsolventen mit einem Praktikum, der sich auf eine feste Stelle beworben hat, ködern keinen Praktikanten mit der vagen Aussicht auf eine anschließende Vollzeitstelle, bieten Praktika vornehmlich zur beruflichen Orientierung während der Ausbildungsphase und zahlen Praktikanten eine adäquate Entschädigung. In sämtlichen Teilkonzernen und Servicegesellschaften finden sich außerdem Angebote zur Sozial- und psychologischen Beratung, die jedem Mitarbeiter bei betrieblichen, wirtschaftlichen und persönlichen Schwierigkeiten zur Verfügung stehen sollen.

Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) genießt in der Außendarstellung von Bayer einen ebenso hohen Stellenwert wie die eben dargestellten Betriebsvereinbarungen. So hat das Unternehmen im vergangenen Jahr erneut die Erklärung abgegeben, den Empfehlungen des von der Bundesregierung erarbeiteten Deutschen Corporate Governance Kodex in vollem Umfang zu entsprechen. Das von der Führung ausgearbeitete Konzern-Leitbild, das einen engagierten Einsatz für die Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiter und die Gesellschaft, Integrität, Offenheit und Ehrlichkeit sowie der Respekt gegenüber Mensch und Natur einfordert, klingt dabei auf dem ersten Blick wesentlich mitarbeiter-orientiert, als z.B. das der Linde Gruppe. Tatsächlich aber sprechen die ermittelten Arbeitgeberbewertungen davon, dass die Mitarbeiter ihre Personalführung weitaus kritischer sehen. Die durchschnittliche Bewertung von 66% könnte darauf hindeuten, dass die Unternehmensleitung beim Corporate Governance Kodex offenbar ihren Schwerpunkt auf die Vertrauensgewinnung des Kapitalmarktes legt.

Aufgaben


Foto: Bayer AG | Roboter-Messraum
Das Leverkusener Chemie-Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt seinen Mitarbeitern sowohl anspruchsvolle als auch abwechslungsreiche Aufgaben im beruflichen Alltag anzubieten. Dies gilt nach eigenen Aussagen für alle Fachbereiche, angefangen von den Naturwissenschaften, über Medizin, Ingenieurwesen und Inhouse Consulting bis hin zu den IT- und Wirtschaftswissenschaften. Die meisten Bayer-Mitarbeiter können dies bestätigen und schätzen vor allem die interessanten, verantwortungsvollen Aufgabenbereiche, die ein gewisses Maß an Selbstantwortung voraussetzen. Sie begrüßen die gute Betreuung und die hilfreichen Arbeitseinweisungen, die ein hohes Lernpotenzial mit sich bringen. Daher ist es überraschend, dass der eigentlichen Arbeit bei Bayer nur eine Gesamtbenotung von 58% von den Angestellten gegeben wird.

Entlohnung

Der Personalaufwand stieg im Jahr 2007 um 14,2 Prozent auf 7.571 Mio. Euro, wobei im Vorjahr der Personalaufwand für die Schering-Mitarbeiter ab dem 23. Juni 2006 berücksichtigt wurde. Damit lag die Personalaufwandsquote mit 106.000 Mitarbeitern bei 23,3% und somit in etwa auf gleicher Augenhöhe anderer DAX30-Unternehmen wie z.B. der Deutschen Telekom, was auf durchschnittlich höhere Gehälter bei Bayer hindeuten könnte. Bestätigt wird dies durch die auffällig hohe Bewertung der Einkommenshöhe durch die Mitarbeiter von 81% der möglichen Maximalpunktzahl.


Foto: Bayer AG | Herz-Kreislauf Institut
Ansonsten bietet der Chemie-Konzern seinen Angestellten eine im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen - die fast ausnahmslos auf eine leistungsbezogene Vergütung setzen - sehr ähnliche Entgeltsystematik an. Die variablen Entgeltbestandteile sind dabei sowohl mit dem wirtschaftlichen Erfolg von Bayer als auch mit dem individuellen Leistungsbeitrag gekoppelt. In 2007 wurden rund 490 Mio. Euro an variablen Einmalzahlungen geleistet. Bayer bietet allen Mitarbeitern an, Teile ihres Einkommens gegen zusätzliche betriebliche Versorgungsleistungen beziehungsweise Rentenbausteine umzuwandeln. Führungskräfte haben zudem die Möglichkeit, über die Entgeltumwandlung eines monatlich festzulegenden Betrages ein Auto zu leasen, das privat genutzt wird. Auch Aktienangebote an die Mitarbeiter haben bei Bayer eine lange Tradition und stellen eine wichtige Ergänzung des gesamten Vergütungskonzeptes dar. Allerdings kommen derzeit nur das obere Management und die Beschäftigten in Portugal, Spanien, Italien und den Niederlanden in den Genuss solcher Aktien-Beteiligungsprogramme. Vergangenes Jahr wurde außerdem so genannte Langzeitkonten eingeführt, die den Mitarbeitern in Deutschland eine flexible Gestaltung ihrer individuellen Lebensarbeitszeit ermöglichen sollen. Die Beschäftigten können aus verschiedenen Zeit- und Entgeltbestandteilen Wertguthaben ansparen, die eine bezahlte Freistellung vor dem regulären Renteneintritt ermöglichen.

Karriere | Aufstiegschancen


Foto: Bayer AG | Salzsaeure Elektrolyseur
Bayer als internationaler Konzern will seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Karrierechancen im In- und Ausland bieten, sofern Sie motiviert, engagiert und mit hoher Flexibilität, Mobilität und Teamfähigkeit ihre Aufgaben meistern. Mit einer Benotung von 71% durch die Angestellten wird dieser Anspruch weitgehend bestätigt. Auch die Bereitschaft zur frühzeitigen Übernahme von Verantwortung und zu unternehmerischem Denken und Handeln ist bei Bayer angeblich gefragt. Daher werden Leistungsfähigkeit und Qualifikationen der Beschäftigten durch kontinuierliche Weiterbildung und Personalentwicklungsprogramme gefördert. Für das internationale Führungsprogramm "BayWay", das Lernen im virtuellen Klassenraum mit Präsenztraining verbindet, wurde die Bayer AG bereits mehrfach ausgezeichnet. Dennoch sind hier mit Sicherheit noch einige Ansatzpunkte für Verbesserungen, denn noch immer sind nur 4,3% der Mitglieder im oberen Management Frauen, obgleich der Trend weiter steigend ist. In Unternehmen wie Henkel und der Deutschen Post liegt der Frauenanteil bei den Führungskräften weit über 20%.

Zukunftschancen will Bayer nicht nur seinen langjährigen Mitarbeitern bieten, sondern auch jungen Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Insgesamt 895 Jugendliche starteten im vergangenen Jahr an den deutschen Werksstandorten in eine Berufsausbildung. Damit bildete Bayer im Jahr 2007 in Deutschland insgesamt rund 2.700 Jugendliche in mehr als 20 Berufen aus. Aus der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns ist abzulesen, dass er auch in Zukunft seinen Mitarbeitern vielversprechende Karrierechancen wird bieten können. Der Jahresumsatz belief sich auf 32,4 Mrd. Euro, wobei der Gesundheitsbereich mit einem Erlösanteil von 46% die größte Division darstellt. Gegenwärtig profitiere die Gesellschaft von dem globalen Boom an den Agrarmärkten. Außerdem würden sich in der Pharmapipeline noch weitere vielversprechende Medikamente befinden und die erfolgreiche Integration der Schering AG verspreche weiteres Synergiepotenzial.

Bewerbung | Jobs | Stellenangebote

Bayer bietet als Großunternehmen vielfältige Möglichkeiten des beruflichen Einstiegs. Von der Ausbildung über die Übernahme nach Abschluss eines Studiums bis zum Einstieg als erfahrene Fach- und Führungskraft. Das elektronische Bewerbungsverfahren von Bayer soll für eine zügige Auswahlentscheidung und die direkte Information der Bewerber sorgen. Es kann in fünf Schritte unterteilt werden, bis es schließlich zum möglichen Festanstellungsvertrag kommt.
  1. Recherche unter den im Internetportal aufgelisteten Stellenausschreibungen. Falls augenblicklich keine passende Stelle angeboten wird, kann man sich trotzdem regestrieren und initiativ bewerben.

  2. Bewerbung auf eine Stellenausschreibung per Online-Formular (durchschnittlicher Zeitaufwand ca. eine Stunde)

  3. Die Rückmeldung über das weitere Vorgehen erfolgt so schnell wie möglich.

  4. Wenn die Rückmeldung positiv war, folgt in der Regel die Einladung per Telefon zum Vorstellungsgespräch oder einem Assessment Center. Mit Bewerbern aus dem kaufmännischen Bereich ist zuvor jedoch ein Telefoninterview bei der ersten Kontaktaufnahme üblich, Bewerber im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich werden hingegen direkt zum Einstellinterview geladen. Hier werden den Bewerbern Fragen gestellt, die vor allem seine Persönlichkeit offen legen sollen. "Was bereitet Ihnen Freude, welche Werte sind Ihnen wichtig und was sind Ihre Ziele?"
    Im Assessment Center sollen die kaufmännischen Bewerber ihre analytischen und sprachlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und zeigen, dass sie auch im Team kompetent arbeiten können. Die durchschnittliche Dauer einer solchen Veranstaltung beträgt einen Tag. Die Gesprächspartner im Assessment Center und auch im Vorstellungsgespräch kommen aus den jeweiligen Fachabteilungen.

  5. Nach erfolgreichem Abschluss des Auswahlverfahrens erfolgt die Zusage in der Regel vierzehn Tage später und man bekommt den Arbeitsvertrag zugeschickt.


Gesamtwertung

Bayer geniesst unter Arbeitnehmern in Deutschland eine hohe Reputation. Zurecht, wie die eingeführten Betriebsvereinbarungen, Managementprinzipien und Unternehmensprozesse sowie die nahezu kritiklosen Erfahrungsberichte der Mitarbeiter belegen. Besonderes Plus von Bayer als Arbeitgeber ist das weitgehend angenehme Arbeitsklima, das nicht zuletzt durch die mitarbeiter-freundlichen Betriebsvereinbarungen und das hervorragende Verhältnis zwischen den Kollegen beeinflusst wird. Die hohen Gehälter und die verheißungsvollen Aufstiegschancen bewirken ihr übriges, dass der Leverkusener Chemie-Konzern ungebrochen eine hohe Attraktivität unter den Jobsuchenden besitzt.

Doch im Wettbewerb mit den anderen deutschen Konzernen um hochqualifiziertes Personal kann Bayer nicht hervorstechen. Das Unternehmen bietet nur wenig andere Vorzüge für Arbeitnehmer, als die weiteren Dax30-Betriebe. Außerdem liegt Bayer im Kreis dieser Big Player bei der Benotung in nahezu allen Bereichen nur leicht über dem Durchschnitt. Daher sollte man seine Berufschancen gezielt auch bei anderen Unternehmen ausloten, die ein ähnliches Größenformat wie der Chemie-Riese besitzen. Trotz dieser Kritik bietet Bayer aber natürlich hervorragende Berufschancen für Akademiker, Fachkräfte und Auszubildende, gleichermaßen für Berufseinsteiger als auch für Berufserfahrene.

Fazit: empfehlenswert 80%


Hinweis: Die Unternehmensbewertungen erheben keinen absoluten Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit. Dennoch ist unsere Redaktion stets darum bemüht, anhand von sorgfältig recherchierten Informationen einen ausführlichen Einblick in das jeweilige Unternehmen und den entsprechenden Arbeitsplatz zu geben. Auf Basis welcher Kriterien und Quellen diese Testurteile entstehen, erfahren Sie in unseren Erklärungshandbuch. Bei Anmerkungen und Kritik kontaktieren Sie bitte unsere Redaktion.