medico international e.V. | Frankfurt | Projekte

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Frankfurt am Main
Projekte
28.05.2018
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Arbeitgeber Bewertung der KollegenBewertung der Kollegen

Ich war bei medico international als Projektleiter eines EU (ECHO) geförderten Projektes in einem Hochrisikogebiet der algerischen Sahara für die Dauer eines Jahres angestellt. In meinem Team hatte ich Bestands- und Projektmitarbeiter. Die Projektmitarbeiter vor Ort und die saharuischen Lokals waren sehr bemüht und wollten arbeiten, lernen und die vorgefundenen Defizite verbessern. Ich war sechs Monate vor Ort und es gelang uns echtes Teamdenken zu entwickeln, das dann entsteht, wenn Vertrauen vorhanden ist, weil jeder weiß, dass er auf den anderen zählen kann. Wir waren ein großartiges Team.


Die Bestandsmitarbeiter empfand ich teilweise als bequem und auf ihre individuellen Vorteile bedacht, was meiner Meinung nach regelmäßig zu Interessenkonflikten mit den Zielen des Projektes führte. Häufig fand Zuarbeit verspätet statt, es wurden E-Mails nicht ausreichend berücksichtigt und es gab einen ausgeprägten Hang zu langen und ziellosen Diskussionen, welche ich regelmäßig abbrechen musste. Diese und weitere Vorkommnisse erschwerten die eh schon anspruchsvolle Arbeit vor Ort erheblich. O-Ton meiner Vorgängerin: Mir wurde nach eigenen Angaben die Team-Leitung verwehrt und alle Entscheidungen mussten in Frankfurt getroffen werden. Nur die Schuld für Missstände und Fehler wollten sie niemals mittragen.

Die Kommunikation war vordergründig respektvoll und fand unter den Mitarbeitenden in einem kultivierten Tonfall statt. Die disziplinarischen Vorgesetzten der NGO kommunizierten größtenteils in einem autoritären Stil. Die Meinung der Mitarbeiter vor Ort interessierte sie nur selten. Der Kollegenzusammenhalt war vor Ort und unter den Projektmitarbeitern sensationell. Unter den Bestandsmitarbeitern jedoch hingegen nicht genügend vorhanden.

Umgangston: ausreichend Teamarbeit: verbesserungsfähig Altersschnitt: ca. 45
Gleichbehandlung: positiv Zusammenhalt: problematisch Kleidungsstil: leger
Arbeitsklima: problematisch Spaßfaktor: ausreichend Kommunikation: locker

Arbeitgeber Bewertung der ChefsBewertung der Vorgesetzten | Chefs

Konferenzen vor Ort, in denen es üblich ist, dass die NGO-Leitung teilnimmt, nahm ich alleine wahr - allerdings nicht etwa aufgrund von entgegengebrachtem Vertrauen. Ebenso wurde die Zusammenarbeit mit anderen NGOs untersagt, vermutlich aus der Sorge heraus, eine andere NGO wolle einem das Projekt entreißen. Auf meine Berichte an Vorgesetzte über identifizierte Probleme und deren mögliche Lösungen reagierten sie mit einer Versetzungsorder. Im erhaltenem Arbeitszeugnis wurden erbrachte Leistungen meinerseits teilweise runterrelativiert. Das Verhalten der Vorgesetzten empfinde ich daher als intransparent, parteiisch und unnachgiebig.

Kompetenz: positiv Fairness: problematisch Führungsstil: autoritär
Familienorient.: ausreichend Anerkennung: problematisch Entlassungen: gelegentlich
Verständnis: problematisch Klare Anweisung: ausreichend MA-Gespräche: unbrauchbar

Arbeitgeber Bewertung der AufgabenBewertung der gestellten Aufgaben

Ich empfand die Aufgaben als anspruchsvoll und sehr interessant: Von Meetings auf Minister-, Diplomaten- und CEO-Level bis hin zur Field Arbeit mit Analphabeten. Von monotoner Fleißarbeit hin zu geistreicher Konzeptionsarbeit. Das Umfeld vor Ort war größtenteils herzlich und die Community mit den anderen Expatlern war bereichernd, geistreich und positiv. Für mich war alles dabei. Die Arbeit habe ich geliebt.

Das von der NGO gehaltene Appartement im Compound war Wohn- und Arbeitsort zugleich. Beides befand sich bei meiner Übernahme in einem schlechten Zustand. Dass die Unterkunft in einem Sicherheits-Compound vor einem der längsten bestehenden Flüchtlingslager kein Hit sein würde, war absehbar, aber die Hygiene ist etwas, was in der eigenen Hand liegt.

Die Arbeit fand in einem Gebiet mit ausgeprägter terroristischer Aktivität statt. Sonntags gab es Statusupdates der UNDSS zur aktuellen Sicherheitslage. Der Compound war stark gesichert (Mauer, Stacheldraht, Eingangs- und Ausgangskontrollen, bewaffnete Sicherheitskräfte) und die Bewegungsfreiheit der Expats stark eingeschränkt.

Arbeitsbedingung: problematisch Arbeitsumfeld: problematisch Arbeitsmenge: zu viel
Arbeitsmittel: problematisch Eigenverantw.: hervorragend Arbeitsstreß: hoch
Anspruchsvoll: hervorragend Lehrreich: hervorragend Überstunden: häufig

GesamtbewertungGesamtbewertung 0.5 / 5.0

Gerne schreibt sich medico international psychosoziale Arbeit auf die Fahne und kritisiert das Establishment, aber nach der Zusammenarbeit 2016/17 benötigte ich selber Begleitung, weil von mir erbrachte (Mehr-)Leistungen, dazugehörende Ergebnisse und 200 Prozent Auslastung während mehrerer Monate in einem extremen Arbeitsumfeld nicht genügend anerkannt wurden. Besonders bitter: Ich bin kein Einzelfall. Auch für meine Vorgängerin war medico international - die größte Enttäuschung meines Arbeitslebens - und seit unseren Abgängen hat die NGO nichts gelernt und nichts verändert.

Wir beide verließen die NGO mit tief sitzendem Frust im Magen und benötigten mehrere Monate, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich finde es auch bedauerlich, dass weniger gefestigte Projektleiter lernen, dass sich Haltung und Mut nicht wirklich auszahlen, doch stattdessen mikropolitisches Taktieren schon – das ist zwar verbreitet, von einer NGO mit dem Profil von medico international sollte jedoch mehr erwartet werden können. Es wäre zu wünschen, dass die selbst auferlegten Ziele nicht vorwiegend eine Stärke der PR-Abteilung bleiben.
 
Arbeitszeit: 41-45 Std. Arbeitsbeginn: individuell Arbeitsende: unterschiedlich
Pausenzeit: 45 Minuten Urlaubstage: 24-26 Tage Heimarbeit: möglich
Direktvers.: ja Fahrtkosten: teilweise bez. Weihnachtsgeld: individuell

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Pseudonym
Beruf
Position
Einkommen
Zugehörigkeit
Berufserfahrung
Beschreibung
Rocke-[...]
Projekt Management
leitend
ca. 3.625 EUR Brutto
1 Jahre
8 Jahre
kollegial, selbstbewusst, karriereorientiert, diszipliniert, loyal


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