Internationale Funkausstellung in Berlin

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  Job Blog Eintrag von Sonnenfels am 06. September
  Internationale Funkausstellung in Berlin
 
So, die IFA ist heute zu Ende gegangen. Für mich die richtige Zeit mal ein Fazit zu ziehen. Nach allen Wanderungen durch die heiligen Hallen des Messegelände Berlin in treuer Pflichterfüllung meiner redaktionellen Tätigkeit (okay, dank Presseausweis durfte ich mich auch per Shuttle von einer Seite des Geländes auf das andere chauffieren lassen) wurde mir eines klar: IFA heißt Internationale Fernseher-Ausstellung. Oder besser: Internationale Flachbildschirm-Ausstellung. Sie waren das Top-Thema und auf gut 80 Prozent der Stände vertreten, wie man hier sehen kann. Selbst auf solchen, wo man es erstmal nicht vermuten würde. Doch abseits der entweder in Schwarz oder Silber lackierten Monster fand ich auch einige Ideen, die mir das Auge erfreuten und das Kind in mir zum Jubeln brachten.

Gleich hinter Flachbildschirmen kamen ihrer scheinbaren Allgegenwärtigkeit MP3-Player. So klitzeklein, dass meine Kamera Mühe hatte sie richtig einzufangen. Vom Aussehen erinnerten die Meisten mich an diese ominösen Quader aus Odyssee 2001: schwarz, glatt und kantig, mit ein paar Lichtern in rot oder blau. Wahrscheinlich sind sie das auch, nur war man 1968 technisch nicht in der Lage dieselbe Technik in dieses Format zu stopfen. Wobei der Name MP3-Player irreführend ist, können sie doch nicht nur Audio-Files in allen möglichen Komprimierungen abspielen, sondern auch Videos. Den entsprechenden Speicherplatz gibt es natürlich dazu. Bei den billigen Playern zu kaufen, bei den Teureren integriert.

Doch trotzdem die Technik vorwärts stürmt, auch für Nostalgiker gab es einiges zu sehen. So fand ich auch noch Plattenspieler oder Radios mit Kassettendeck. An manchen Ständen hatte ich sogar das Gefühl, hier würde gleich "Der Preis ist heiß" gespielt.

Wer der Vergangenheit seine Referenz erweisen möchte, jedoch der neue Technik nicht ganz abschwören kann, auch der fand auf der IFA genau das Richtige.

Doch die ganze Technik steht ja nicht für sich alleine. Sie soll ja unterhalten. Speziell die Chinesen sahen das jedoch ganz anders, bei ihnen sollte die Technik für sich selber sprechen, bzw. der Preis, für den sie diese anboten (Ich hätte dort z.B. einen USB-Stick mit 1 GB Speicher für 25 Euro erwerben können). Ansonsten gab es viel Show drumherum zu sehen. Tanzeinlagen, Showeinlagen, Trickfilm- und Computerfiguren in Überlebensgröße. Gummibärchen wurden verteilt, auch Gratis-CDs und -Prospekte mit allen angebotenen Artikeln, Gewinnspiele lockten mit schnellem Reichtum (an neuer Technik). Der Renner waren Tüten und Kugelschreiber. Am aggressivsten hat meiner Meinung nach die Telekom für sich geworben. Schon in einer Halle Umkreis musste man aufpassen ihren Häschern nicht in die Hände zu fallen. Wer jetzt immer noch nicht wusste wozu er sich den ganzen neuen Scheiß kaufen soll, solange der alte noch funktioniert, dem erklärten die netten und meistens ausgesprochen gut aussehenden Damen mit teilweise erstaunlicher Fachkenntnis warum es jetzt unbedingt der Flachbildfernseher der Firma XY sein muss.

 

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