Erste Woche bei Certain Software

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  Job Blog Eintrag von walkabout2009 am 18. Juli
  Erste Woche bei Certain Software
 
Da ich nun die erste Arbeitswoche erfolgreich hinter mich gebracht habe, erlaube ich mir an dieser Stelle mal so eine Art Zusammenfassung bzw. Einschätzung des Jobs und meiner neuen Kollegen. Bitte nagelt mich jedoch auf nichts fest… nach nur einer Woche bin ich natürlich noch nicht in der Lage eine genaue Analyse abzugeben ;) .

Generell gibt es drei Schichten:
- von 0800 bis 1700
- von 0830 bis 1730
- von 0900 bis 1800

Die 0830-Schicht ist die Standard-Schicht für alle Mitarbeiter und momentan auch meine Arbeitszeit. Die frühere und spätere Schicht wird immer nur jeweils von einer Person belegt, um einen nahtlosen Übergang in der 24h-Hotline zu ermöglichen. Aufgrund der "tollen" Anbindung und Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel in Brisbane muß ich leider schon um 0630 aufstehen, um pünktlich meine Schicht antreten zu können… die reine Fahrzeit beträgt an sich lediglich 40 min., aber das Thema hatten wir ja schon einmal ;) .

Mein Boss (Julian) scheint SEHR cool zu sein! Obwohl er anfangs so gar nicht typisch australisch wirkt, also überschwänglich munter und freundlich, scheint er sehr nett zu sein und einen ziemlich fiesen Sinn für Humor zu haben :) . Außerdem glaube ich, daß obwohl er wie ein niedlicher Teddybär aussieht und auch so wirkt :) , ziemlich hart sein kann wenn’s drauf ankommt. Beim obligatorischen und regelmäßigen Freitags-Meeting gab’s z.B. die eine oder andere verbale Schelle für einige Mitarbeiter, die es jedoch auch wirklich verdient zu haben scheinen soweit ich das beurteilen kann. Nichtsdestotrotz vermittelt er immer den Eindruck als wolle er um jeden Preis der liebe sein und seine Mitarbeiter als Freunde gewinnen. Nicht selten kam er zu und, um einfach nur da zu sein und einen Witz loszuwerden oder uns irgendwie in ein anderes Gespräch übers WE oder so zu verwickeln… er scheint also nicht ganz so ausgelastet zu sein :) . Auch ich war oft genug das "Opfer" seiner durchaus sympathischen Art uns abzulenken :) . Erfreulich für mich ist auch die Tatsache, daß er von meiner bisherigen Leistung sehr beeindruckt ist und mein Vier-Jahres-Sponsorship damit näher und näher rückt :p . Sein herrlich trockener Kommentar dazu: "Na ja, warst ganz OK soweit, kannst eine weitere Woche bleiben." :D .

Ugo ist ein Senior Mitarbeiter und ein Bißchen der Verantwortliche für alle technischen Fragen usw. Er kommt aus Belgien und hat vor gerade einmal einem Monat sein Vier-Jahres-Sponsorship durch Certain Software erhalten… die machen das also wirklich :) ! Auch er war immer sehr freundlich und hilfsbereit zu mir und behandelte mich zu keiner Zeit als eine mögliche Bedrohung. In einer ruhigen Minute gab er mir sogar Tipps wie ich die Chef-Etage am besten dazu kriege mein Visum zu bewilligen ;) . Wie der Zufall es so will ist auch Ugo ein PADI Tauchlehrer, der schon in Ägypten und Mexiko gearbeitet hat und außerdem ein Tech-Diver-Freak ist.

Marita ist offiziell "nur" die Verantwortliche Ansprechpartnerin für alle Schulungsangelegenheiten, inoffiziell hatte ich jedoch oft genug das Gefühl als wenn sie den Laden schmeißt und eine Menge zu sagen hat. Das war auch wieder typisch dumm/leichtsinnig/mutig Thorsten: als sie mir vorgestellt wurde und sie einen ziemlich heftigen (ich war mir sicher) sarkastischen Kommentar abgegeben hat und der komplette Raum daraufhin lachen mußte, konterte ich natürlich nicht weniger sarkastisch :p . Na ja, die darauf folgenden Millisekunden kamen mir, und wahrscheinlich jedem anderen in diesem Raum, wie eine Ewigkeit vor, bis Marita anfing laut zu lachen und glücklich war einen würdigen Gegner gefunden zu haben :D . Sie ist zwar immer noch ziemlich hart und unverzeihlich bei Fehlern, aber ich glaube bei ihr einen Stein im Brett zu haben ;) .

Ansonsten arbeiten noch ca. sechs weitere Mitarbeiter, die offiziell auf meiner Stufe sind, im Großraumbüro von Certain Software… also zumindest was den Support betrifft. Die Technik- und Marketing-Abteilung wurde mir zwar auch vorgestellt, aber ich glaube das würde zu weit gehen diese an dieser Stelle näher zu erläutern.

Sehr interessant und angenehm finde ich die Tatsache, daß Kaffee, Tee und Softdrinks (Cola, Fanta, Sprite usw.) kostenlose zur Verfügung gestellt werden und die eine tolle und echte Espresso-Maschine haben :) ! Außerdem gehören mehr oder weniger Standard-Küchengeräte wie Mikrowelle, Ofen und Wasserkocher zum Repertoire, um sich etwas für die Mittagspause zu machen, die übrigens eine Stunde geht. Oft genug fährt aber ein Mitarbeiter zum nahe gelegenen sog. Food-Court, um dort etwa Pizza, chinesisch, Meat-Pie oder andere Dinge zu kaufen.

Die erste Woche verbrachte ich eigentlich nur damit mir meinen PC einzurichten und die Dokumentation der Software durchzulesen, für die ich später dann Support gebe. Stolze 700 Seiten geballtes Wissen + unzählige Übungen zu den einzelnen Themen und Modulen hieß es zu bewältigen. Mir wurde zwar immer wieder garantiert, daß ich mir Zeit lassen kann, aber was soll ich sagen, das geht irgendwie nicht :) . Als ich am Ende der Woche tatsächlich komplett durch war und auch eine Art Test bestand, war mein Boss sichtlich überrascht und stolz :) … und wieder ein Schritt näher am Visum :D . Kommende Woche werde ich dann neben einem Kollegen sitzen und typischen Support-Telefonaten beiwohnen, einen Blick auf übliche E-Mails werfen und mir alle möglichen Hilf-Tools genauer angucken. Wenn alles gut läuft und ich mich sicher genug fühle, werde ich die Woche darauf meine ersten, eigenen Telefonate entgegen nehmen… allerdings wird dann noch ein Mitarbeiter meinen Telefonaten beiwohnen, um mir ggf. unter die Arme greifen zu können.

Fazit: bisher bin ich echt total begeistert und sehr beruhigt, daß meine Kollegen sehr witzig und locker zu sein scheinen. Wie meine Arbeits-Vergangenheit zeigt, hatte ich bisher eigentlich immer sehr viel Glück was meine Kollegen betrifft. Ob noch auf Gran Canaria, bei Jamba oder bei YOC bzw. belboon-adbutler, meine Kollegen waren immer sehr cool und witzig! Sicherlich ist das Gehalt auch sehr wichtig, aber was nützt es einem viel Geld zu verdienen, wenn man sich auf der Arbeit selbst total unwohl fühlt?! Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich mein erster Eindruck auch auf Dauer beweisen kann, aber auch hier bin ich zuversichtlich :) .

 

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