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21. Dez. 2017

Siemens Power and Gas: Verhindert neuer Großauftrag den Stellenabbau ?

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Binnen weniger Wochen hat die kriselnde Kraftwerksparte von Siemens Power and Gas erneut einen Großauftrag über mehrere hundert Millionen Euro erhalten. Nizhnekamskneftekhim, ein russisches Petrochemie-Unternehmen der TAIF Investment-Gruppe, hat Siemens mit dem Bau eines schlüsselfertigen 495 Megawatt Gas- und Dampfkraftwerks in der russischen Teilrepublik Tatarstan beauftragt. Das Auftragsvolumen beträgt einschließlich eines Service- und Wartungsvertrags über 13 Jahre insgesamt 380 Millionen Euro. Das Kraftwerk soll im Mai 2021 den Betrieb aufnehmen.

"Wir haben uns nach intensiven Verhandlungen mit dem Kunden gegen harten Wettbewerb durchgesetzt und konnten einen stattlichen Auftrag landen. Ich bin dankbar für das Vertrauen", sagte Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. "Ein Highlight des Kraftwerks ist, dass es auch mit Syngas befeuert werden kann, das als Nebenprodukt bei der petrochemischen Produktion unseres Kunden entsteht. Dadurch können die Betriebskosten deutlich gesenkt werden. Mit unserer großen Erfahrung und unseren fortschrittlichen Technologien werden wir ein modernes Kraftwerk errichten, das sicher, zuverlässig und effizient Strom für die Produktionsstätten von Nizhnekamskneftekhim liefern wird", ergänzte Dietrich Moeller, CEO von Siemens Russland.

Erst vor wenigen Tagen hatte Siemens mit den beiden Gaskraftwerksprojekten im libyschen Misrata und Tripolis-West einen weiteren Großauftrag mit einem Gesamtwert von knapp 700 Millionen Euro vermeldet. Einige Wochen zuvor wurde bekannt, dass Pakistan ein komplettes Power Island für das neue Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk Punjab Power Plant Jhang mit einer Gesamtleistung von rund 1,3 Gigawatt bestellt hat. Doch trotz all dieser Erfolgsmeldungen wird das Management von seiner Entscheidung zum Stellenabbau mehrerer tausend Arbeitsplätze wohl nicht mehr abrücken. Als Grund hierfür wird vor allem die weiter voranschreitende Strukturveränderung am Markt in den kommenden Jahren genannt.

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