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14. Nov. 2017

Ledvance: Folgen nach Verkauf Stellenabbau und Standortschließungen ?

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Im März dieses Jahres wurde der Verkauf des Leuchtmittelherstellers Ledvance durch Osram an ein chinesisches Investmentkonsortium inklusive des LED-Herstellers MLS abgeschlossen. Osram befindet sich bereits seit Jahren in einem Umstrukturierungsprozess, der Verkauf bot neue Hoffnung für Ledvance und spülte frisches Geld in die Kassen von Osram. "Wir sind sehr zufrieden mit dieser Transaktion, da sich MLS und Ledvance ideal ergänzen. Durch MLS haben wir nun Zugang zu sehr kosteneffizienten und leistungsstarken LED-Komponenten und werden unsere Präsenz in Asien, insbesondere in China, stärken", sagte damals Jes Munk Hansen, CEO von Ledvance. "Dies unterstützt die Ledvance Strategie, unser Produktportfolio auszubauen, vor allem in den Bereichen LED-Lampen, LED-Leuchten und Smart Lighting. Wir freuen uns auf die vielen neuen Möglichkeiten, welche die Partnerschaft mit MLS mit sich bringt."

Wie viel von dieser anfänglichen Euphorie nach mehr als sieben Monaten noch übrig geblieben ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Medienberichten zufolge muss sich die Belegschaft von Ledvance allerdings wohl demnächst auf schwere Zeiten einstellen. Die Rede ist von einem Stellenabbau in einer Größenordnung, die mehr als die Hälfte der derzeitigen Arbeitsplätze in Deutschland betreffen würde. Es könne also von einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen von etwa 1.300 der bislang verbliebenen 2.400 Mitarbeitern ausgegangen werden. Der geplante Stellenabbau würde auch die Schließung zweier ehemaliger Osram-Werke umfassen, das in Augsburg und das in Berlin.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall kritisierten das Vorhaben vehement und erinnerten an die vor dem Verkauf gemachten Zusagen. "Versprechen sind einzuhalten. Das gilt auch für chinesische Investoren", sagt Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter über die bekannt gewordenen Pläne von MLS, von den vier Werken in Deutschland Augsburg und Berlin zu schließen. "Es ist offensichtlich, dass es MLS durch den Kauf von LEDVANCE nur darum ging, sich einen Marktzugang nach Deutschland und Europa zu sichern. Versprochen war, dass von Deutschland aus für den weltweiten Markt produziert werde", kritisiert er die Entscheidung.

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