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30. Okt. 2017

Tarifeinigung bei der Postbank bringt 4,9 Prozent mehr Gehalt

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Die Tarifverhandlungen zwischen der Postbank und den Gewerkschaften wurden erfolgreich beendet, nachdem die von ver.di organisierten Streiks offenbar Wirkung gezeigt haben. Der neue Tarifvertrag sieht für die rund 18.000 Beschäftigten bei Postbank, Postbank Filialvertrieb sowie der BHW-Gruppe und weiterer Tochterunternehmen Gehaltssteigerungen rückwirkend ab April 2017 um 1,7 Prozent, ab Januar 2018 um 0,9 Prozent und ab Januar 2019 um weitere 2,3 Prozent vor - in Summe also um 4,9 Prozent. Die Ausbildungsvergütung wird rückwirkend ab April 2017 und April 2018 um jeweils 35 Euro pro Monat angehoben.

Für die bevorstehende Integration von Postbank und Deutscher Bank haben sich die Tarifparteien außerdem darauf verständigt, auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen bis Juni 2021 zu verzichten und den Kündigungsschutz auf alle Beschäftigten des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank anzuwenden. Damit dürfte der Weg für die Zusammenführung der beiden Banken im Frühjahr 2018 frei sein. Zwar wird der Zusammenschluss voraussichtlich noch immer einen erheblichen Stellenabbau mit sich ziehen, aber die Tarifeinigung wird dies nun zumindest durch Abfindungen und Vorruhestands-Angebote sozialverträglich abfedern können.

"Wir sind mit der Einigung im Interesse unserer Beschäftigten bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen", kommentierte Philip Laucks, Personalvorstand der Postbank, das Ergebnis der Tarifverhandlungen. "Wir sind überzeugt, dass damit – auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Zusammenführung mit der Deutschen Bank – eine entscheidende Weichenstellung für eine erfolgreiche Zukunft der Postbank Gruppe und ihrer Beschäftigten erfolgt ist. Mit diesem Tarifabschluss haben wir die Anforderungen beider Verhandlungsseiten in eine gute Balance zwischen wirtschaftlichen und sozialen Interessen gebracht."

"Die hohe Streikbereitschaft der Beschäftigten, mit der sie für die Forderungen gekämpft haben, hat sich in den schwierigen Verhandlungen am Ende ausgezahlt", ergänzte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck. "Im Ergebnis steht eine Tarifeinigung mit einem langfristigen Kündigungsschutz. Das gibt den Beschäftigten Sicherheit. Mit diesem Paket ist es gelungen, die Beschäftigten in wesentlichen Punkten abzusichern und die Grundlage für eine sozialverträgliche Integration beider Banken zu schaffen, die auch gewerkschaftliche Unterstützung findet."

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