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16. Okt. 2017

IG Metall fordert 28 Stunden Wochenarbeitszeit und mehr Lohn

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Die Gewerkschaft IG Metall fordert für die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,9 Millionen Beschäftigten aufgrund der guten wirtschaftlichen Verfassung der Branche eine Erhöhung der Entgelte von sechs Prozent sowie einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten. Zur deutschen M+E Industrie gehören sowohl große international aufgestellte Unternehmen, der Großteil ist aber mittelständisch geprägt. Die größten der insgesamt mehr als 24.000 M+E Betriebe sind Automobilhersteller und -zulieferer wie Volkswagen, Daimler, BMW, Audi oder Continental sowie diversifizierte Industriekonzerne wie Siemens, Robert Bosch oder ThyssenKrupp.

"Neben deutlichen Einkommensverbesserungen angesichts einer wirtschaftlich hervorragenden Lage wollen wir das Zukunftsthema Arbeitszeit tariflich anpacken. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Betrieben darf nicht weiter einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehen, sie muss ihnen auch nutzen. Die Beschäftigten wollen selbstbestimmte Arbeitszeiten, die zu ihrem Leben passen und wir wollen einen Anspruch darauf durchsetzen", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. Während die Arbeitgeberverbände die Forderungen der IG Metall Medienberichten zufolge heftig kritisieren und vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels warnen, erhält der Vorschlag hingegen Unterstützung durch SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles. Sie verweist dabei auf Wünsche von Arbeitnehmern nach mehr Flexibilität in der Arbeitswelt.

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