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13. Okt. 2017

Geringere Löhne sollen Arbeitsplätze der Kaufhof Beschäftigten retten

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Der deutsche Warenhauskonzern Galeria Kaufhof hat Gespräche mit der Gewerkschaft ver.di aufgenommen, um angesichts der anhaltend negativen Entwicklung im stationären Einzelhandel einen neuen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung auszuhandeln. Ziel ist es, je nach Betriebsteil die Löhne anzupassen, um innerhalb kürzester Zeit signifikante Einsparungen zu erreichen, und langfristig die Lohnstrukturen so anzupassen, dass die nach Darstellung des Managements immer größer werdende Schere zwischen Personalkosten- und Umsatzentwicklung wieder geschlossen wird. Auf diese Weise soll das Unternehmen langfristig wieder profitabel gemacht und Arbeitsplätze gesichert werden.

"Unser Ziel ist es, das Unternehmen wieder nachhaltig profitabel zu machen und für die Zukunft eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur, einschließlich der Löhne, zu schaffen", erklärt Dr. Wolfgang Link, CEO von Galeria Kaufhof und HBC Europe. "Wir werden unsere Filialen weiter modernisieren und an die sich verändernden Anforderungen und Wünsche unserer Kunden anpassen. Wir sehen bereits erste positive Effekte, aber insgesamt werden diese Maßnahmen alleine nicht ausreichen. Da sich der Einzelhandel immer schneller verändert, müssen wir jetzt handeln." Die Modernisierung, von der Dr. Link spricht, beinhaltet ebenso auch die Umwandlung von einem traditionellen Warenhaus in einen modernen Omni-Channel-Retailer.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di prüft derzeit den Antrag von Galeria Kaufhof. "Diesen Antrag werden wir intensiv gemeinsam mit einer noch zu bildenden Tarifkommission, den Arbeitnehmergremien sowie einem Wirtschaftsgutachter prüfen und abhängig vom Ergebnis der Prüfung die entsprechenden Schritte einleiten. Die Interessen der Beschäftigten stehen dabei für uns an vorderster Stelle", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Im Vorfeld ließ die Gewerkschaft allerdings bereits anklingen, dass man die Beschäftigten von Kaufhof nicht für etwaige Managementfehler büßen lassen und Personalkostenkürzungen vermeiden wolle. Stattdessen solle sich das Management mehr darauf konzentrieren, die Umsätze zu steigern und die als überhöht bezeichneten Mieten zu senken.

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