Nachrichten

27. Sep. 2017

Europäische Fusion zwischen Alstom und der Siemens Zugsparte

Nachrichten Bild
Der französische Alstom-Konzern und das Mobilitätsgeschäft von Siemens, einschließlich der Sparte Bahnantriebe, wollen bis Ende 2018 miteinander fusionieren. Diese Nachricht kommt nur kurze Zeit nach der Ankündigung einer weiteren transnationalen Mega-Fusion der beiden Stahlriesen thyssenkrupp und Tata Steel. Das neu formierte Unternehmen hätte einen Umsatz in Höhe von 15,3 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro bereinigtes EBIT. Es werden jährliche Synergien in Höhe von 470 Millionen Euro prognostiziert. Die Konzernzentrale wird sich im Großraum Paris befinden, neuer Vorstandschef soll der bisherige CEO von Alstom werden. Siemens wird 50 Prozent der Aktien des zusammengeschlossenen Unternehmens halten.

"Dieser deutsch-französische Zusammenschluss unter Gleichen sendet in vielerlei Hinsicht ein starkes Signal. Wir setzen die europäische Idee in die Tat um und schaffen gemeinsam mit unseren Freunden bei Alstom auf lange Sicht einen neuen europäischen Champion der Eisenbahnindustrie. Unsere Kunden in aller Welt erhalten dadurch ein innovativeres und wettbewerbsstärkeres Angebot", sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. "Der Weltmarkt hat sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Ein marktbeherrschender Akteur in Asien hat die globale Marktdynamik verändert. Gleichzeitig wird die Digitalisierung die Zukunft der Mobilität prägen. Gemeinsam können wir ein breiteres Angebotsspektrum anbieten und diese Transformation für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise vorantreiben", ergänzte Kaeser.

Bei dem von Joe Kaeser angesprochenen asiatischen Akteur handelt es sich um den zum Branchenriesen angewachsenen chinesischen Zughersteller CRRC. Trotz der aktuellen internationalen Wettbewerbssituation und vielerlei Zugeständnisse an Alstom dürfte der transnationale Zusammenschluss in Frankreich weitgehend kritisch beurteilt werden. Die Fusion hat allerdings namhafte und einflussreiche Befürworter: Medienberichten zufolgte sollen der französische Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den Deal im Hintergrund bereits abgesegnet haben. Ganz im Sinne des von ihnen verfolgten europäischen Einheitsgedankens, wie es auch Joe Kaeser in seiner Rede offen angesprochen hat.

Weitere Artikel:
Bombardier-Transformation kommt ohne betriebsbedingte Kündigungen aus
thyssenkrupp und Tata Steel wollen gemeinsam neue Nummer Zwei schaffen




Nachrichtenüberblick