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22. Sep. 2017

thyssenkrupp und Tata Steel wollen gemeinsam neue Nummer Zwei schaffen

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thyssenkrupp und der britisch-indische Wettbewerber Tata Steel planen ihre europäischen Stahlaktivitäten bis Ende 2018 in einem 50/50-Joint Venture zu vereinen, um Synergiepotenziale in Höhe von 400 bis 600 Millionen Euro zu schöpfen und mit den auf diese Weise neu geschaffenen Flachstahlanbieter zur Nummer Zwei auf dem europäischen Stahlmarkt aufzusteigen. Das neue Unternehmen würde einen Pro-forma-Umsatz von ungefähr 15 Milliarden Euro erzielen und etwa 48.000 Mitarbeiter an aktuell 34 Standorten beschäftigen.

Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG: "Mit dem geplanten Joint Venture geben wir den europäischen Stahlaktivitäten von thyssenkrupp und Tata eine nachhaltige Zukunftsperspektive. Wir gehen die strukturellen Herausforderungen der europäischen Stahlindustrie an und schaffen eine starke Nummer Zwei. Wir haben mit Tata einen Partner gefunden, der strategisch und kulturell sehr gut zu uns passt. Uns verbindet nicht nur eine klare Leistungsorientierung, sondern auch das gleiche Verständnis von unternehmerischer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft."

Doch nicht alle sind von dem geplanten Zusammenschluss so bedingungslos erfreut wie der CEO von thyssenkrupp. Ob die so genannte kulturelle DNA der beiden Stahlriesen tatsächlich wie beschrieben derart kompatibel ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Kritisiert wird aber allen voran der in Folge des Zusammenschlusses geplante Stellenabbau. Medienberichten zufolge könnten davon etwa 4.000 Arbeitsplätze betroffen sein. Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall sind alarmiert und wollen ihre Kritik mittels Demonstrationen lautstark zum Ausdruck bringen.

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