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11. Mai. 2017

Nach Marktverwerfungen und Dumping: SolarWorld stellt Insolvenzantrag

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Der Solarbranche in Deutschland geht es bereits seit längerer Zeit mehr als dürftig. Insbesondere die Billigkonkurrenz aus China und die zuletzt wieder stark gefallenen Preise für Solarzellen auf dem Weltmarkt machen der hiesigen Branche zu schaffen. Das hat auch an dem ehemaligen Pionier der Branche, der SolarWorld AG, Spuren hinterlassen. Etwa einen Monat nachdem in Bonn der Konzernbericht des Geschäftsjahres 2016 mit seinen erneut tiefroten Zahlen auf der jährlichen Bilanzpressekonferenz vorgestellt wurde, hat der Vorstand von SolarWorld nun die Reißleine gezogen und einen Insolvenzantrag gestellt. Das Management sieht mittlerweile keine positive Fortbestehensprognose mehr, die Gesellschaft sei damit überschuldet. Auf der Bilanzpressekonferenz hatte man zumindest noch erwartet, dass das Unternehmen bis 2019 operativ wieder in den schwarzen Zahlen sein würde.

Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck erklärte seinerzeit auf der Bilanzpressekonferenz: "An Herausforderungen mangelt es im internationalen Solargeschäft nicht. Die zweite Jahreshälfte 2016 war von Marktverwerfungen und verstärktem Dumping gekennzeichnet, was auch bei uns Spuren hinterlassen hat." Zu den Erwartungen für den zukünftigen Geschäftsverlauf sagte er weiter: "2017 ist ein Jahr des Übergangs. Es kommt darauf an, dass wir die Fokussierung schnell und gut umsetzen. 2017 soll auch ein Jahr weiterer Investitionen in die Zukunft unseres Unternehmens werden. (...) Unsere Absatzmengen sollen im laufenden Geschäftsjahr steigen. Wir gehen davon aus, dass der Preisdruck auf den Solarmarkt anhält. Der Konzernumsatz dürfte 2017 etwa auf Vorjahresniveau liegen. Wir werden unser operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbessern, es wird 2017 allerdings noch negativ sein. Bis 2019 wollen wir operativ wieder in den schwarzen Zahlen sein und das dann auch bleiben." Was nun aus den 3.000 Mitarbeitern wird, bleibt derweil noch ungewiss. Der Abbau einiger hundert Arbeitsplätze war bereits damals angekündigt worden, möglicherweise werden es nun deutlich mehr werden.

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